Die Reisevorbereitungen beschäftigten mich mehrere Wochen, vor allem die Frage, wie ich meine Fotoausrüstung - 2 Gehäuse, 3 Zoom-Objektive, Laptop, Netzteil, insgesamt drei Akkuladegeräte und sechs Ersatzakkus, zwei Kartenlesegeräte, Stativ .... - auf die erlaubten 5 kg Handgepäck schrumpfen soll. Wie gut, dass die 128 GB Speicherkarten da nicht wirklich ins Gewicht fallen, im Gegensatz zu den Säcken voller Filme, die man früher auf solche Reisen geschleppt hat. Auf obigem Bild ist das Ergebnis zu sehen: In dem harmlosen Rucksack befinden sich nicht weniger als 12 kg (mehr schrumpfen ging nicht), und was das Beste ist, auf allen vier Flughäfen (Frankfurt, Sao Paolo, Lima, Cusco) wurde nichts beanstandet.
Seit etwa 10 Tagen erkunde ich nun also das Hochland von Peru um Cuzco, die ehemalige Hauptstadt der Inka, übersetzt "Nabel der Welt". Am Nabel der Welt ist man doch immer gerne. An die Höhe - die Stadt selbst liegt 3500 Meter hoch, besteigt man einen der umliegenden Hügel, ist das schnell mal ein Viertausender - habe ich mich ganz gut gewöhnt. In der Stadt zeigt sich der Tourismus von seiner angenehmen Seite, es gibt viele nette Cafés und Lokale, in denen man von einheimisch bis international lecker speisen kann, so zum Beispiel Meerschweinchen.
Von den architektonischen Hinterlassenschaften der Inkas bin ich übrigens sehr begeistert: An scheinbar unzugänglichen Orten wie steilen Berghängen hat dieses doch immer noch ein wenig mysteriöse Volk Terrassen und ganze Städte angelegt.
Das nächste Foto habe ich ausnahmsweise aufnehmen lassen in Tambo Machay, einem Wasser-Heiligtum etwa 12 km außer- und oberhalb von Cuzco.
Und gerade war ich drei Tage lang im Weltwunder Machu Picchu unterwegs.... Ein Erlebnis der besonderen Art, in jeder Hinsicht. Zum einen sind da die Killer-Moskitos, die mich Nichtsahnende fast aufgefressen haben. Man spürt es nicht, wenn sie stechen, aber hinterher dafür tagelang. Am zweiten Tage war ich schon viel schlauer, habe meine Hosen nicht mehr hochgekrempelt und ehrlich gesagt mit Schadenfreude (pfui) die leichtbekleideten Neuankömmlinge belächelt...
Dann sind da noch die anderen Touristen: Anders als in Cuzco tritt der Tourismus hier nicht von seiner angenehmen Seite in Erscheinung, sondern sehr im Gegenteil. Wie gern wäre ich doch mit meinen Ruinen alleine gewesen;-))) Dafür muss man aber vermutlich Ruinenwärter sein oder peruanischer Präsident oder ein echter Inka mit Ausweis (den wollen sie hier immer sehen) oder so. Jedenfalls herrschte schon morgens um 5 (!!!) an der Bushaltestelle ein Andrang wie bei einem Rockkonzert direkt vor der Bühne. Da ich so nur den etwa zehnten Bus bekam, wiederholte sich oben am Eingang und selbst im Gelände das gleiche Spiel. Selbstredend wurde es tagsüber nicht besser, die 2000 zugelassenen Menschen täglich verlaufen sich ja nicht wirklich, will heißen sie fallen schon auf. Nicht zuletzt weil der Tourist an sich ja meist als Gruppe in Erscheinung tritt...
Und trotzdem ist es super schön dort, ein magischer Platz auf einer Bergkuppe, einige Hundert Meter über dem Urubamba, der gen Amazonas fließt. Das folgende - und letzte für heute - Foto ist ein Panorama und wird, wenn ich denn eines Tages ausführlich zusammen gebaut habe, mehrere Quadratmeter messen. Mit diesem Gutenacht-Bild (eigentlich ist es ja ein Guten-Morgen-Bild, aufgenommen gegen 6.15 Uhr) verabschiede ich mich bis zum nächsten schönsten Ferienerlebnis.
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