Freitag, 23. April 2010

Nicht suchen, sondern finden

Die schönste Website (also zum Beispiel meine, schmunzel) nützt nicht viel, wenn sie nicht im WorldWideWeb gefunden wird. Dieses Thema - SEO (Search Engine Optimization) oder neudeutsch Suchmaschinenoptimierung - ist eine Wissenschaft für sich. Suchmaschinen-Robots sind fleißig, können aber nur von Null bis Eins zählen. Sie denken auch nicht um die Ecke, und man muss ihnen das Futter algorithmusgerecht zurechtschnippeln. Will heißen die sorgfältig ausgewählten Nicht-Allerwelts-Schlagworte gezielt und x-fach im Quelltext plazieren. Am besten sind natürlich Themen, die nicht jeder hat wie zum Beispiel „Hommingberger Gepardenforelle“ (Die ist übrigens garantiert gentechnikfrei, weil rein virtuell - sie wurde zum Zwecke eines Suchmaschinenoptimierungs-Wettstreits im Jahr 2005 eigens erfunden). Etablierte Begriffe wie „Fotografie“ mit all ihren Unterarten sind da schon schwieriger, weil längst Massenware. Tja, da ist guter Rat rar.

Klar ist hingegen: „Suchmaschinenoptimierung“ ist längst mein Un-Wort des Jahres. Auch klar ist mal wieder, dass der Weg das Ziel ist – also eigentlich ist SEO nur ein verkappter philosophischer Erkenntnisweg... Da steckt man doch gerne ein paar Dutzend Stunden mehr rein, wenn am Ende vielleicht Erleuchtung wartet;-)

Die Geduld meines Webmasters kann ich übrigens an dieser Stelle nur empfehlen: www.eye.de.

Ach ja, gibt es zufällig bereits jemand, der auf meine Homepage gestoßen ist OHNE dafür meinen Namen einzugeben? Also rein durch treffsicher gewählte Suchbegriffe bedingt?
Bitte unbedingt melden. Ich schreibe eine Belohnung aus! Auftragsvergaben werden extra honoriert – mit tollen Fotos!

Freitag, 16. April 2010

Schöne neue Pixelwelt

Was früher in der Dunkelkammer passiert ist, also die Ausarbeitung des Bildes als Positiv (siehe voriger Text) - dafür gibt es jetzt bekanntlich Photoshop.
Die Bildbearbeitungs-Software gehört zum Handwerk einfach dazu. Ohne Ausarbeitung, die an zeitlichem Aufwand die Dauer der Fotosession in der Regel um ein mehrfaches übertrifft, ist ein Foto für mich nicht viel mehr als ein Haufen unsortierter Pixel. Für eine Datei im RAW-Format trifft das im übrigen ja auch mehr oder weniger zu.
Die Eigenschaften von analogem Film oder Fotopapier, wie Kontrast, Farbsättigung, Gradation und andere, finden sich alle in der Software wieder - und ein paar mehr dazu.

Immer wieder bin ich in meinem Berufsalltag (hier: Besprechen von Fotoausstellungen für diverse Lokalzeitungen) der Ansicht begegnet, Bildbearbeitung sei Manipulation. Und von daher seien gänzlich unbearbeitete Fotos doch moralisch irgendwie überlegen. Humbug! Klar ist Manipulation möglich. Das war sie aber vorher auch schon, als Retusche.

In der Praxis sind unbearbeitete Fotos einfach nur nicht fertig, weiter nichts. Wenn mich jemand bittet zu seinem Fest einen Kuchen mitzubringen, beglücke ich ihn ja auch nicht mit einer Schüssel rohen Teigs und einem Schälchen Erdbeeren...

Ein Bild wird erst durch die Postproduktion zum Bild.

Dunkelkammer-Archäologie


Ein Fossil aus Dunkelkammer-Zeiten: der Filmrückholer.
Habe ich bei Ausgrabungsarbeiten in meinem Keller gefunden. Ein nützliches Gerät, um den Anfang eines belichteten Films wieder aus der Patrone ziehen - sollte man etwa beim Rückspulen in der Kamera das leise Klicken überhört und den Film zu weit hineingedreht haben. Im Dunkeln galt es dann – mit geübter Fingerfertigkeit - den Film in die Spirale der Entwicklerdosen zu fädeln.

Ja, die selige Duka-Zeit! Als der Gang in die Labor-Höhle noch Teil des fotografischen Prozesses war. Gebannte Erwartung über der Entwicklerschale, bis sich das Motiv aus dem vermeintlichen Nichts des belichteten Papiers abzeichnete – jedes Foto die Erschaffung einer Welt, ein mystisches Wunder. Reine Handarbeit. Den größtmöglichen körperlichen Einsatz nicht zu vergessen wie das selbstverständliche stundenlange Über-Laborschalen-gebeugt-Stehen sowie Giftige-Dämpfe-Einatmen. In der Duka wurden Nächte zum Tag und verrann die Zeit auf der Stelle.

Doch vorbei! Seit geraumer Zeit arbeite ich nicht mehr analog. Und heiße alle willkommen in der schönen neuen Welt der Pixel.

Donnerstag, 15. April 2010

Abtauchen

Während der Frühling längst aus allen Knospen platzt (siehe Foto), war ich mal wieder on tour - auf Recherchereise für einen Artikel über Bäderarchitektur.
Genauer: die historischen Thermalbäder von Wildbad und Baden-Baden. Gediegeneres Plantschen, Blubbern, Schwitzen kann ich mir kaum vorstellen als in diesen kunstvoll befliesten Kammern.

Da lag ich also, nein schwebte in den weichen Gewässern und arbeitete hart ... Die Gedanken lösten sich auf meiner Haut, verabschiedeten sich glucksend.
Gut, dass mir die Marketing-Fachfrauen - bevor sich auch mein Gehirn Urlaub nahm - genügend Infomaterial in die Hand gedrückt hatten. Die eine und andere Massage zählte übrigens auch zu meiner Recherche.
In diesen zwei Tagen begann ich meinen Beruf auf besondere Art zu lieben und nahm mir vor, mich weiter zu spezialisieren: zur Wellness-Journalistin.