Freitag, 16. April 2010

Dunkelkammer-Archäologie


Ein Fossil aus Dunkelkammer-Zeiten: der Filmrückholer.
Habe ich bei Ausgrabungsarbeiten in meinem Keller gefunden. Ein nützliches Gerät, um den Anfang eines belichteten Films wieder aus der Patrone ziehen - sollte man etwa beim Rückspulen in der Kamera das leise Klicken überhört und den Film zu weit hineingedreht haben. Im Dunkeln galt es dann – mit geübter Fingerfertigkeit - den Film in die Spirale der Entwicklerdosen zu fädeln.

Ja, die selige Duka-Zeit! Als der Gang in die Labor-Höhle noch Teil des fotografischen Prozesses war. Gebannte Erwartung über der Entwicklerschale, bis sich das Motiv aus dem vermeintlichen Nichts des belichteten Papiers abzeichnete – jedes Foto die Erschaffung einer Welt, ein mystisches Wunder. Reine Handarbeit. Den größtmöglichen körperlichen Einsatz nicht zu vergessen wie das selbstverständliche stundenlange Über-Laborschalen-gebeugt-Stehen sowie Giftige-Dämpfe-Einatmen. In der Duka wurden Nächte zum Tag und verrann die Zeit auf der Stelle.

Doch vorbei! Seit geraumer Zeit arbeite ich nicht mehr analog. Und heiße alle willkommen in der schönen neuen Welt der Pixel.

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