Sonntag, 23. Mai 2010

Foto und Gedicht zum Ausruhen

"Lichtwelle"


Laß dich
berühren
von der Schönheit.
Spüre
die Sonne auf deinem Körper;
öffne jede Pore.
Fühle
den Wind
dich streicheln.
Spüre die Wellen,
den Pulsschlag des Meeres.
Lasse dich tragen
von der Erde.
Verbinde dich
mit der Freiheit.
Werde eins
mit der Sonne,
dem Wind,
der Erde,
mit dir.

Lass die
Tiefe aufsteigen.
nimm die
Weite zu dir.
Wisse und sei:
die Sonne der Wind
das Meer und die Erde.


Kein Datenschutz auch ohne Facebook

Datenschutz im Internet ist so eine Sache. Die Wogen schlagen mal wieder hoch in diesen Tagen, da zum Beispiel Facebook Mitglieder-Infos anstatt zu schützen an Werbedienstleister verkauft und so weiter. Angeblich bedarf es 170 Klicks, damit die Privatsphäre dort ihrem Namen überhaupt gerecht wird. Denn mit der Standardeinstellung kann wohl das ganze Web mehr oder weniger mitlesen. Ich werde das nicht überprüfen, denn was soll ich bei Facebook. Man muss ja nicht jeden Hype mitmachen, und dass es meinem Erfolg im Weg steht wenn ich da nicht dazugehöre, das muss ich ja nicht glauben ;-)

Anscheinend funktioniert die nichtvorhandene Privatsphäre ja auch so. Finde ich doch kürzlich eines meiner (seltenen) Gedichte im Internet – wie die meisten andern Texte dieses Genres bislang UNVERÖFFENTLICHT. Wie das, kann da jemand meine Gedanken anzapfen oder verschafft sich telepathischen Zugang zu meinem Arbeitszimmer? Ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass da einer unsichtbar in meinem Regal herumstöbert. Allerdings habe ich das Gedicht wohl vor Jahren maximal drei Personen gezeigt – alles damals so genannte Freunde. Offenbar hat es einer davon derart schön gefunden, dass er, vielmehr sie, es, ohne mich zu informieren, kopiert und weitergegeben hat. Ist doch toll, wenn es gefällt. Aber macht man das: einfach die Texte (oder Bilder) von Autoren, ob bereits veröffentlicht oder nicht, ungefragt online setzen?

Natürlich eine rhetorische Frage, die Antwort lautet: NEIN.
Und meistens ist es auch gar nicht erlaubt – und/oder die Veröffentlichung würde Geld kosten. Es handelt sich um geistiges Eigentum, das dem Urheberrechtsgesetz unterliegt. Dieses nützliche Gesetz ist zwar hierzulande sehr stark, dass heißt die Rechte von Urhebern, sprich Autoren, Bildautoren, Künstlern sind dezidiert ausgearbeitet. Das ändert aber nichts daran, dass es ständig mit Füßen getreten wird. Besonders beliebt ist es ja bei Fotos, sogar bei Auftragsarbeiten, bei der Publikation keinen Namen zu nennen. (Ich rede nicht von Werbung, dort wird das ja meist einvernehmlich über Honorare geregelt.) „Das gehört doch jetzt uns, wir haben das doch bezahlt“, heißt es dann. Oder auch: „Der Name passt nicht in unser Layout.“ Ich hatte diesbezüglich schon mehrere Rechtsberatungen bei meinem Journalistenverband, nach denen ich das Thema sehr facettenreich finde und viel spannender als ich mir vorgestellt habe.

Das prima Gesetz nützt halt in der Praxis – das heißt wenn nicht gerade die fetten Honorare im Spiel sind, die im Bedarfsfall auch einem Anwalt als Streitwert interessant wären – leider herzlich wenig. Denn ein angemessener Umgang ist schlichtweg nicht im Bewusstsein, nicht einmal bei denen die ihn kraft ihres Jobs haben müssten. Und wenn man darauf hinweist, hat man oft Nachteile. Zum Beispiel (ist mir passiert) nimmt sich der Kunde („Der Name passt nicht in unser Layout“) dann lieber einen biegsamen Fotografen, der nicht auch noch – welch Dreistigkeit – im Zusammenhang mit seinen Bildern genannt werden möchte, obwohl eine rechtliche Selbstverständlichkeit. Für manche ist das ja vielleicht wirklich besser wenn ihre Bilder anonym bleiben, jetzt bin ich aber gemein.

Da freue ich mich schon besonders, wenn es ganz von alleine richtig gemacht wird und passt. Denn weil die Welt ja nicht nur schlecht ist, passiert das eben auch.

Ach ja, das Gedicht, mit dem alles anfing. Auf unliebsamen Wegen wiederentdeckt, stelle ich es hier vor: im nächsten Blog-Eintrag. Zusammen mit einem "Bild zum Ausruhen".


Mittwoch, 19. Mai 2010

"Vorsicht, sie ist geladen."

FILM-VORSTELLUNG

HEUTE: TEIL 2

In Palermo geschehen - an grandiosen Locations - wundersame Dinge mit Finn. Er beginnt nicht nur, sich selber auszuhalten, sondern öffnet sich sogar der Liebe. Liebe jenseits allen Festhaltens und Besitzenwollens, was bedeutet: ganz und gar im Moment sein." Jetzt ist bloß jetzt", heißt es im Film.

Doch zuvor gilt es, den Tod zu umarmen.
Der Tod alias Denis Hopper wird zum geradezu väterlichen Lehrmeister für Finn. „Ihr lebt in dem Wahn, dass Eure Wahrnehmung die einzige wäre. Besonders Ihr Fotografen – Ihr seid eingebildet bis dorthinaus.“ Doch er habe gar nichts gegen Fotografie, fährt der Tod wie ein alter Weiser fort, im Gegenteil: „Diese Erfindung schätze ich sogar besonders. Sie zeigt den Charakter meiner Arbeit deutlicher als nur irgendwas.“

Im weiteren unterhalten sich die beiden über digitale Fotografie. Der Tod analysiert, ohne jedoch zu verurteilen: „Seitdem muss man sich nicht mehr auf das verlassen, was da ist. Und das führt euch geradewegs zur Manipulation. Alles wird damit beliebig, zufällig, chaotisch, austauschbar, weil du verlierst das Eigentliche. ... Du fürchtest dich vor der Welt da draußen, vor echtem Licht, vor wirklicher Dunkelheit. Willst alles lieber ausschmücken, ja schlimmer noch – willst alles neu erschaffen. Das ist die Angst vor dem Tod. Die Angst vor dem Leben ist die Angst vor dem Tod.“

Derartige Lehrsätze verpackt Wenders ohne erhobenen Zeigefinger. Die Autorität der Figur (und des Schauspielers) sowie die Bildmacht dieser Szene, in einem kafkaesken Archiv angesiedelt, legitimieren sie ohne weiteres. Finn versteht die Lektion und nimmt sie mit in das ihm neuerlich geschenkte Leben. „Kann ich etwas für Sie tun?“ fragt er den Tod (be)rührend.
„Zeig mich den Menschen“, fordert dieser und gibt dem Fotografen seine Kamera zurück, die er zuvor gewissermaßen konfisziert hatte – mit den Worten „Vorsicht, sie ist geladen“.

Mit einem neu erlangten Wissen um die Tiefen der Existenz wird Finn von nun an anders fotografieren, soviel ist gewiss. Er läuft nicht mehr davon, auch nicht in seine Bilder und Bildwelten. Selbst wenn seine Sujets und Themen die gleichen bleiben sollten wie vorher – was wir als Zuschauer nicht sehen und was für das Happy End auch zunächst einmal unerheblich ist: Seine Haltung ist bereits eine andere geworden, und im Gegensatz zu früher wird er nun wissen, was er tut.

Dienstag, 18. Mai 2010

"Die Dinge sind nur Oberfläche."


„Ich fotografiere, also bin ich“, könnte das Motto sein von Finn, dem Protagonisten in Palermo Shooting – in Anlehnung an Descartes’ berühmtes „Ich denke also bin ich“ von 1641. Der Fotograf, der im Wenders-Film eine Krise überwindet, indem er sich ihr stellt, wird kongenial gespielt von Tote-Hosen-Sänger Campino. International erfolgreich zwischen Werbefotografie und digital generierter Fotokunst, ist er anfangs vor allem eines: cool bis zur Selbstaufgabe. Der Erfolg um jeden Preis, vor allem den menschlicher Nähe (inklusive Nähe zu sich selbst), kaschiert lediglich seine wachsende innere Verzweiflung. Die Leere nennt Finn „eine Form von absurder Freiheit“. Der Akt des Fotografierens ist für ihn Selbstvergewisserung. So etwas wie Ruhe kennt er nur noch für den Sekundenbruchteil des Auslösens, ansonsten lebt er ein nervöses, zunehmend brüchiges Hochgeschwindigkeits-Leben. Ohne zu wissen wovor, ist er auf der Flucht.
Als Hochschuldozent diskutiert er mit einer Studentin, die seine Sicht der Welt kritisiert.
Finn: „Die Dinge sind nur Oberfläche. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen.“
Studentin: „Also, wenn nichts hinter den Dingen hervortreten kann, dann brauchen wir sie auch nicht zu fotografieren. Dann brauchen wir gar nichts mehr zu tun. Dann können wir uns auch in Ruhe besaufen. ...“
Sinn oder Nicht-Sinn, ist also die Frage, um die der Film kreist.
Die Antwort gibt – der Tod. Denis Hopper verleiht ihm die Größe einer mythischen Figur, wie sie in der Kunstgeschichte zu bestimmten Epochen dargestellt wurde. Als Antwort auf Finns „Schüsse“ (to shoot pictures) schießt er zurück - ein genialer Kunstgriff. Mit Pfeil und Bogen, zielt und trifft er den Fotografen, der seinerseits weiterhin versucht, seinen Verfolger ins Bild zu bannen (dabei zitiert Wenders das Schlüsselmotiv aus Blow Up, dem Klassiker des von ihm verehrten italienischen Regisseurs Antonioni). Die Jagd ist eröffnet, der Fotograf lässt sich auf ein Tauziehen mit dem Tod ein – ein äußerst metaphorisches Motiv, wird doch der Fotografie auf eine Art die Überwindung des Todes nachgesagt. So begegnet beispielsweise nach Roland Barthes („Die helle Kammer“, siehe Blog-Eintrag vom 10. Mai) unsere Zeit dem Tod in der Fotografie. Die Photographie könnte ... mit dem Vordringen eines asymbolischen Todes in unserer modernen Gesellschaft korrespondieren, eines Todes außerhalb von Religion und Ritual ... DAS LEBEN / DER TOD: das Paradigma wird auf ein simples Auslösen beschränkt, jenes, das die Ausgangspose vom fertigen Abzug trennt.
Der Film kommt übrigens trotz des einigermaßen bedeutungsschweren Themas durchaus auch leichtfüßig daher. Das verdankt er trattorie in sizilianischen Hinterhöfen, der vespa-fahrenden Restauratorin Flavia, aber vor allem dem herausragenden Soundtrack. Musik ist neben Fotografie genau genommen ein zweites Thema des Films, das aber heute nicht meines ist.
In Kürze geht's hier weiter.

Samstag, 15. Mai 2010

Kamera-Recycling

Diesem „Camera Van“ bin ich vor einigen Jahren auf einer USA-Reise begegnet. Über und über mit Fotoapparaten bestückt, wurde das ungewöhnliche Gefährt bestaunt und bewundert, wo immer es stand. Was die meisten Passanten wohl nicht wussten: Manche Kameras funktionierten und wurden aus dem Innern des umgebauten Buses ausgelöst. Der Besitzer dürfte inzwischen eine beachtliche Sammlung von Aufnahmen haben, auf denen Leute von neugierig über intelligent bis nichtssagend dreinblicken.

Auch eine Möglichkeit, seine ausgedienten fototechnischen Gerätschaften zu recyceln. Ich hab meine allerdings schon bei Ebay versteigert.

Dienstag, 11. Mai 2010

Kamikaze-Fotos

Wenn das mal nicht klappt, den "leuchtenden Schatten" zu fotografieren, wie Roland Barthes sich das vorstellt (siehe voriger Blog-Eintrag), gibt es eine echte Alternative: Kamikaze-Fotos.

Diesen Text habe ich einem Band mit Gebrauchsanweisungen entnommen, deren Übersetzer überaus kreativ mit Sprache umgegangen sind.

Hauptteile:

5. Filmraum türauslöser
8. Metalläuglein
10. Sucherausblickfenster
13. Batterieraumlid

WIE MAN EINE BESTE AUFNAHME MACHT
... Ins Sucher-Ausblickfenster durchsehen. Ihr Foto einrahmen, dann halten das Fotoapparat festlich und drücken den Verschlussauslöserknopf leicht ab.

Richtige Behandlung Ihres Fotoapparats
... Schützen Ihr Fotoapparat vor Staub, Dreck, Wasser, Regen, Feuchtigkeit, salzige Luft und grob händig.
... Wenn eine Bedienung nötig ist, verbinden Sie sich mit Ihrem Händler und bevollmächtigte KAMIKAZE-Bedienungsstelle.

Die Adresse von der Kamikaze-Stelle stand leider nicht dabei, schade.

Montag, 10. Mai 2010

Der leuchtende Schatten

Der französische Philosoph Roland Barthes (1915 - 1980) verfasste den Klassiker „Die helle Kammer. Bemerkung zur Photographie“. Hätte er sie erlebt, wäre er von der Digitalfotografie möglicherweise begeistert gewesen. „Ich bin kein Photograph“, schrieb er 1979, „nicht einmal ein Amateurphotograph; dafür habe ich zu wenig Geduld: ich muß auf der Stelle sehen können, was ich gemacht habe“.

Da die analoge Fotografie sogar zweistufiger Entwicklung bedarf, der des Negativs und der des Positivs, blieb dem Essayisten wohl damals nur das Schreiben... Inzwischen zeigen die Displays auf den Rückwänden digitaler Kameras „auf der Stelle, was ich gemacht habe“ – praktisch und vergnüglich nicht nur für Ungeduldige.

In dem Essay begibt sich Barthes auf die Suche nach nichts Geringerem als dem Wesen der Fotografie. Seine spannenden Ausführungen gründet er neben persönlicher Wahrnehmung auf die analoge fotografische Verfahrensweise. Ein Foto beglaubige, dass etwas – eine Sache, eine Person – da gewesen sei. Dabei interessiert Barthes weniger der Abbildungscharakter, sondern die Chemie: „die Entdeckung der Lichtempfindlichkeit von Silbersalzen“ erlaubte es, „die von einem abgestuft beleuchteten Objekt zurückgeworfenen Lichtstrahlen einzufangen und festzuhalten“. Die Strahlen haben sich gewissermaßen in die Papierbeschichtung eingegraben und manifestieren sich nun als Bild. „Die Photographie des verschwundenen Wesens berührt mich wie das Licht eines Sterns.“
Dieser - für Barthes nicht zuletzt die Magie des Mediums Fotografie begründende - Aspekt ist für das digitale Verfahren nicht mehr uneingeschränkt gültig. Pixel sind immaterieller als Salzkristalle. Das hat eine Verschiebung zur Folge, von der physischen Realität hin zur Möglichkeit, zur Vorstellung, wie ich meine. Stoff für eine neuerliche philosophische Betrachtung ...

Die Magie der Fotografie bei Barthes kennt jedoch noch eine zweite Seite: den Ausdruck. Er beruht auf der Anziehungskraft, die „innerliche Erregung“ auslöst. Damit ist keinesfalls nur Freude gemeint, sondern auch eine Art Verwundung. „Ergriffenheit“ trifft es vielleicht am besten, zu erfahren zum Beispiel vor den großartigen Portraits von Richard Avedon.
Der Ausdruck bezeichnet „dieses Unerhörte, das vom Körper zur Seele führt“ und wird zum Kennzeichen eines Fotos, das sich von der Masse der Bilder abhebt. Barthes formuliert das mit der ihm eigenen Poesie:

„So ist denn der Ausdruck der leuchtende Schatten, der den Körper begleitet; und wenn es einem Photo nicht gelingt, diesen Ausdruck zu zeigen, dann bleibt der Körper schattenlos, und ist dieser Schatten einmal abgetrennt, wie im Mythos von der ‚Frau ohne Schatten’, dann bleibt nichts als ein steriler Körper zurück. Durch diese feine Nabelschnur stiftet der Photograph Leben; und versteht er es nicht, sei es aus Mangel an Talent, sei es durch mißliche Umstände, der durchsichtigen Seele ihren hellen Schatten zu geben, so bleibt das Subjekt für immer tot.“

Schön gesagt, nicht wahr.

Montag, 3. Mai 2010

Gerda Taro - mit den Waffen der Fotografie

Heute mal ein Ausstellungstipp: Im Kunstmuseum Stuttgart gibt’s derzeit Fotografien von Gerda Taro (1910 – 1937) zu sehen. Die gebürtige Stuttgarterin (was bis zu dieser Ausstellung in der Stadt allerdings kaum jemand interessierte) kämpfte an der Seite ihres Partners Robert Capa im Spanischen Bürgerkrieg - mit den Waffen der Fotografie.

Viele Bilder aus Taros Hand waren nach ihrem frühen Tod unter Capas Namen im Umlauf, der bekanntlich in den Krisengebieten der Welt Karriere machte. Sein vielleicht berühmtestes Bild, der „Sterbende Soldat“, wurde zur antimilitaristischen Ikone – interessanterweise spricht vieles dafür, dass das Foto inszeniert ist. Es ist überliefert, dass Taro und Capa gemeinsam Kriegshandlungen stellten; wenn an der Front gerade nichts los war, ließen sie Soldaten über Gräben springen, ihre Gewehre präsentieren und fotografierten sie dabei .

Bildjournalismus und Massenmedien gingen seinerzeit ihre bis heute ambivalente Beziehung ein. Und wenn Magazine einander mittels Bildstrecken überbieten, um Auflagen zu erhöhen, mag das ja die Bildproduzenten anspornen, das mediale Sensationsbedürfnis auch zu bedienen.

Die unter Einsatz des eigenen Lebens geschossenen Bilder waren für Gerda Taro von Anfang an mehr als nur objektive Zeitzeugnisse. Sie unterstützte die spanische Volksfront, wollte damit dem europäischen Faschismus Einhalt gebieten. Ihre Fotos sind frühe Dokumente der Gattung Bildjournalismus. Sie zeigen den Krieg als Kampf für die gute Sache, der Helden hervorbringt – also noch kein anonymes Massenmorden wie spätere Kriegsreportagen.

Ich bewundere weniger die Risikofreude der Fotografin, die mit 26 Jahren bei einem Luftangriff der deutschen Legion Condor ums Leben kam.
Sondern mich beeindrucken subtilere (und lebenserhaltendere) Eigenschaften: Ihre Bilder offenbaren, dass sie den Menschen eine solidarische Beobachterin, ja Verbündete war. Mit einer gewissen Leichtigkeit und vielleicht Kommunikationsfreude gelang es ihr, Situationen zu entspannen und das Vertrauen der Dargestellten zu gewinnen. Mit der Kamera verleiht sie ihnen Würde, selbst in den Ansichten von Gefallenen.

Derart menschliche Qualitäten berühren meiner Ansicht nach mehr als alle Schreckensbilder, wie sie die Welt täglich aufs neue geliefert bekommt - weil ihnen etwas Lösendes und Konstruktives innewohnt.

Die Ausstellung geht noch bis 16. Mai 2010.