Donnerstag, 22. Dezember 2011

Weihnachtspannen

Heute habe ich meine Weihnachtsdeko entsorgt. Richtig, es ist der 22. Dezember und noch zwei Mal schlafen bis Heilig Abend. Aber wenn der Tannenbaum - oder das was dafür herhalten sollte - bei "wie grün sind deine Blätter" nicht mehr mitmacht..... Bin ich doch vor ca. vier Wochen extra mit der Gartenschere in den Wald und habe von einer sturmgestürzten Tanne (in unserem Laubwald sowieso eine Seltenheit) Zweige abgeschnitten. In die Bodenvase gesteckt, wurde schon fast ein Christbaum daraus. Bestimmt hätte jeder Forststudent fachkundig gesehen, dass die umgestürzte Tanne schon seit Monaten da lag und die immergrünen Zweige von daher bald nimmer grün sein würden. Nicht so ich;-) Aber seit ein paar Tagen fand ich den Anblick des skelettierten Ersatz-Baumes einfach nicht mehr appetitlich, und so habe ich zur Freude meiner Nachbarn heute damit die Biotonne vollgestopft.

Wenn es tatsächlich grüne Blätter wären, würde o Tannenbaum nicht nadeln.

Die zweite Weihnachtspanne begab sich als ich dem Engel zu seinen Flügeln verhelfen wollte - denn was ist auch der kleinste Engel ohne sein Fortbewegungsmittel...... Er kann dann nicht mehr von Mensch zu Mensch fliegen und sehen, wo er gebraucht wird, sondern muss an einem Ort bleiben. So hatte ich nun bestimmt zehn Jahre lang einen kleinen Engel in einer Kiste, aus der er nicht mal in der Adventszeit hinaus durfte, denn er hatte ja nur einen Flügel was nicht schön anzusehen ist.... Der Arme. Also holte ich nun endlich tatkräftig den Sekundenkleber hervor und verteilte ihn großzügig auf der Quadratmillimeterkleinen Auflagefläche.... Klarerweise bekamen meine Finger davon am meisten ab. Bis ich merkte, dass das ja Sekundenkleber ist, war es schon passiert. Herr Google wusste Rat, und es tröstete mich dass ich offenbar nicht die erste war die sich ihre Haut mit dem Zeugs zugekleistert hat. Abwechselnd badete ich nun die Finger in warmen Seifenwasser und hielt mit Nagellackentferner getränkte Wattebäusche darauf. Ständig fürchtete ich, mit der Klebschicht auch die Haut abzuziehen, doch das ist glücklicherweise nicht passiert (ich hatte so eine Erfahrung mal mit einem Blasenpflaster, bei dem ich ebenfalls keine Gebrauchsanweisung gelesen hatte bzw. erst hinterher;-)). Schon am nächsten Morgen war es deutlich besser. Und der kleine Engel kann nun wieder dorthin fliegen, wo er gebraucht wird.

Mit zwei Flügeln musiziert es sich gleich viel harmonischer als mit einem.

Und die dritte Weihnachtspanne ist mein Adventskranz. Erstens weil er kein Kranz ist. Alle Jahre wieder hülle ich mein rundes Vesper-Schneide-Brettchen in weihnachtlich glänzende Alufolie und stelle vier Kerzen darauf. Kann schon nix anbrennen! Zur Krönung habe ich dieses Mal das Arrangement mit einem Stück echtem südostasiatischen Kunsthandwerk mit hohem Glitzerfaktor verziert. Die Münchner Szeneläden sind voll davon, und da konnte ich dann nicht widerstehen. Schließlich bringt so ein Hirsch echtes Wald-Feeling mit sich und sollte jeden Adventskranz spielend ersetzen.... Nun, urteilt selbst;-)

Süßer die Hirsche nie röhren....

In diesem Sinne wünsche ich allen, die das lesen frohe Weihnachten! Und danke dass Ihr meinem Blog ein wenig Aufmerksamkeit zollt;-)

Freitag, 16. Dezember 2011

Where have all the Käfers gone?

So, nach mehr als einem Jahr seit meiner Rückkehr aus Peru und Bolivien bin ich nun auch schon mit der Postproduktion der Fotos beschäftigt. Ganz von der schnellen Sorte also;-) Danach gehen die Fotos ab die Post zu meiner Bildagentur Schapowalow in Hamburg...

Ich habe mich schon immer gefragt, wo die ganzen VW-Käfer, nachdem der hiesige TÜV sie von ihren Besitzern geschieden hat, eigentlich ihre Auferstehung feiern durften. Nun weiß ich es: in Bolivien. Habe in dem - nur auf Bildern südlich anmutenden Städtchen - Copacabana am Titicacasee ein Nest gefunden. Hier findet an bestimmten Sonntagen das Autosegnen statt. 
Foto: Christine Wawra
KfZ-Besitzer stellen ihre fahrbaren Untersätze dem Priester sozusagen vor die Haustür, sprich die Kathedrale, wichtigster Wallfahrtsort des Landes. Die Gefährte werden mit Blumengirlanden und Wimpeln geschmückt, dass es eine Freude ist. Auf diese Weise lassen sich auch Rostlöcher elegant kaschieren. Der Priester geht mit einem eimergroßen Weihwasserkübel durch die Reihen und spritzt mit einem wischmoppgroßen Weihwassersprengel alles was ihm vor denselben gerät (so auch meine Kamera, die nun als gesegnet zu betrachten ist).
Foto: Christine Wawra

Und hinterher geht's zum Strand..... Während die Familie picknickt oder Grillfisch isst, dürfen auch die Autos die tolle Aussicht (in 4000 Meter Höhe) genießen.
Foto: Christine Wawra

Foto: Christine Wawra
Es heißt, dass diese Prozedur die bolivianische Autoversicherung schlechthin sei.
Für viele der Autos, die dort im Umlauf sind, gilt das bestimmt: Da hilft nur Beten......

Freitag, 9. Dezember 2011

Theaterfotografie für Schulen

Schultheater-Fotografie beschäftigt mich seit langem, und bei diversen Projekten haben wir die Wirkung erprobt, die professionelle Theaterfotos auf Schüler, Eltern und Lehrer haben. Kein beliebiges Geknipse und störendes Geblitze während der Aufführung à la Hauptsache-mein-Kind-ist-drauf, sondern sorgfältiges Arbeiten bei geeigneten Proben. 
Zusammen mit Werner Jauch, dem Referenten für Schultheater in Baden-Württemberg, habe ich auf diese Art schon mehrere Produktionen begleitet. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, gute Fotos seien unbezahlbar (schön wär's, meine Honorare wissen davon aber nichts;-) haben wir diverse Finanzierungsmodelle entwickelt. Nachfragen lohnt. 
Die folgenden Seiten sind Auszüge aus der Französischlehrer-Zeitschrift Der fremdsprachliche Unterricht - Französisch mit meinen Fotos, die diesmal keine für die Bühne gedachte Inszenierung wiedergeben, sondern szenische Übungen und Improvisationen. Das gute alte Schwarzweiß tut den Augen doch gut, oder.
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