Mittwoch, 8. September 2010

Flachland-Computer und die peruanische Ehrlichkeit

Sogar Computer bevorzugen das Flachland (was jetzt nicht heissen soll, dass ich es auch bevorzuge, aber zugegebenermassen werde ich gerade von einer Art Heimweh attakiert). Meiner jedenfalls hat eine "maximale Betriebshoehe" von 3000 Metern, weswegen er auch brav in Cuzco - wo ich gerade wieder bin - ausbleibt. Dieser Umstand hat mich vor der Reise einige Nerven gekostet und per kostenpflichtiger Servicenummer bis in irgendwelche hoehere Technikabteilungen von Apple gefuehrt. Mit ambivalentem Ergebnis. Die beweglichen Teile der Festplatte und so weiter koennten durchaus Schaden nehmen, auch kaputt gehen, und ob das Laptop hinterher noch funktioniert, wisse man auch nicht. Na schoen! Hab ich mich also mit 128 GB Speicherkarten eingedeckt und auf die Reise ins andine Hochland begeben.
Wie erwartet, hat hier noch niemand was von dem Problem gehoert. Computer ueberall, ich schaetze mal keine von den teils recht betagten Kisten hat eine von den teuren SSD-Festplatten eingebaut. "Unsere Computer haben sich halt an die Hoehe gewoehnt, haha", bekam ich einmal zur Antwort.

Aber meiner bleibt aus. In dieser Hinsicht riskiere ich nichts, und deshalb gibt es heute keine Bilder - sorry.

Der wichtigste Reisebegleiter ist aber uebrigens nicht mein Computer, sondern meine Wanderstiefel. Eigentlich ziehe ich sie nur noch nachts aus. Die Strassen von Cuzco - und von der Umgebung sowieso - sind gut gepflastert, ob mit Inkasteinen, mit kolonialen Steinen oder eher neuzeitlich. Dieses Pflaster ist die reinste Rutschbahn, wenn es dazu noch bergauf- oder -ab geht (was es staendig tut). Unwissend an meinem allerersten Abend ging ich mit meiner Bekannten Telma zum Essen und zog meine fuer solche Anlaesse vorgesehenen adretten Schuhe an. Ploetzlich sass ich mitten auf der Strasse, es ging also noch glimpflich aus.

Ansonsten habe ich auch schon kleinere Katastrophen ueberstanden. Mein Anorak blieb in einem Taxi liegen. Der Fahrer weiss zwar sehr wohl, wo er mich hingebracht hat (es war ein Ueberlandtaxi), aber so ein echter North Face Anorak kommt hier offenbar der Versuchung selbst gleich. Diese Marke ist die einzige, die hier in Billigkopien im Umlauf ist, und wenn man da mal ein Original zu fassen kriegt... Anstatt eines Indio-Ponchos, habe ich mir jetzt ein japanisches Anorak-Modell besorgt, das immerhin Wind und Regen abhaelt, und schoen bin ich ja selbst (;-)). Beim Kauf des Anoraks habe ich dann meine Kreditkarte vergessen.... Hier hatte ich aber mehr Glueck, die Verkaeuferin brachte sie ins Hostal zurueck, dessen Namen ich nur beilaeufig hatte fallen lassen. Fuer diese Ehrlichkeit bin ich sehr dankbar und moechte das an dieser Stelle aller Welt mitteilen.
Jetzt geht´s mal wieder hinaus in die Kaelte.... Hasta lluego!

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