Das mit dem 'Urlaub vom Reisen' war mal wieder ein schoener Wunschtraum von mir;-) Gerne haette ich ja in dem vielgeruehmten Bergstaedtchen Sorata die Sechstausender besichtigt und waere ihnen sogar auf Wanderungen etwas naeher gekommen. Die verbergen sich aber gerade nicht nur in Wolken, sondern im Smog - der mich uebrigens schon die ganze Zeit in Bolivien immer wieder begleitet. Weiter unten im Dschungel brennen sie naemlich die Regenwaelder nieder. Klar, es hat ja genug davon! Auf so ein paar Baeume kommt es nicht weiter an - diesem Grundsatz zufolge handelt ja derzeit auch die Baden-Wuerttembergische Landesregierung wenn sie fuer Stuttgart 21 die Faellarbeiten mit knueppelnden Polizisten verteidigen laesst...
Hier kuemmert sich die Regierung hingegen gar nicht um die abgebrannten Waelder. Angeblich sei das schwierig zu kontrollieren, wird mir gesagt. Aber wo ein Wille ist, sind doch bestimmt auch Hubschrauber!!! Was genau dort unten passiert, war nicht herauszubekommen. Vielleicht werden auf den Rodungen neue Coca-Plantagen angelegt. Sicher ist es lukrativer in die (durchaus hier auch illegale, aber dennoch weit verbreitete) Kokain-Produktion einzusteigen als Urwaldriesen fuer das Weltklima zu pflegen...
Nach drei Tagen hatte ich dann genug von dem Smog und ehrlich gesagt auch von dem tiefsten Bolivien, in das ich da geraten war. So ein Minimum an touristischer Infrastruktur gefaellt mir schon, zumindest ein Café in dem sich die Gringos treffen... Ich ertappte mich dabei, wie ich nach einschlaegigen Erfahrungen beim Bestellen nicht mehr sagte "einen Milchkaffee, bitte", sondern "ist es moeglich, einen Milchkaffee zu bekommen?" - ein feiner Unterschied.
Also wechselte ich wieder einmal den Ort, um meine letzten Tage in diesem Land nicht mit Ausharren zu verbringen. Nun schaue ich wieder auf den Titicacasee, von Copacabana aus, bevor es zurueck in den Kessel von La Paz geht und von dort nach Alemania.
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